Das Bild eines Wollknäuels nutze ich gerne, um einen therapeutischen Prozess einer Verhaltenstherapie in einer greifbaren und verständlichen Form darzustellen. Ein Wollknäuel kann metaphorisch für die oft komplexen und verworrenen inneren Zustände eines Menschen stehen. Jeder Faden kann dabei für ein Gefühl, für einen Gedanken oder für ein Verhalten stehen. Das Bild des Wollknäuels stellt somit das schwer durchschaubare innere Chaos aus unterschiedlichen Gefühlen, Gedanken, problematischen Verhaltensweisen und körperlichen Auswirkungen dar, welche miteinander verknotet und verheddert sind.

 

Der Therapieprozess gleicht dem behutsamen Entwirren eines Knoten.
Jeder Faden wird einzeln in die Hand genommen und genau betrachtet um den Ursprung zu identifizieren. Es soll verstanden werden, warum er entstanden ist und welche Funktion er erfüllt. Mithilfe ausgewählter und transparent besprochener Techniken kann der Faden von den anderen Fäden Schritt für Schritt gelöst werden, bis sich der Knoten öffnet. Durch das Entwirren des Wollknäuels können Muster und Zusammenhänge erkannt werden. Dies ermöglicht es, die Problematik besser zu verstehen und neue, hilfreichere Wege zu entwickeln. Vielleicht gibt es auch Knoten, die so fest sitzen, dass ein anderer Umgang damit erlernt werden muss. Mittels der erlernten Strategien sollen nach Therapieende zukünftige Knoten frühzeitig erkannt und eigenständig gelöst werden.

​​

Ich arbeite auf der Grundlage der Kognitiven Verhaltenstherapie. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Verhalten erlernt wurde und deshalb auch verändert oder wieder verlernt werden kann. Mit „Verhalten“ sind nicht nur äußerlich sichtbare Handlungen und Reaktionen gemeint, sondern auch innere Prozesse wie Gedanken, Gefühle, Grundannahmen und Bewertungen. 

 

Psychische Belastungen betrachte ich als ungünstig erlernte Reaktionen auf bestimmte innere oder äußere Auslöser. Ziel meiner Arbeit ist es, gemeinsam hilfreichere Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln. Die aktive Mitarbeit meiner Klienten/Klientinnen spielt dabei eine wichtige Rolle – zum Beispiel durch Übungen im Alltag, um das Besprochene direkt auszuprobieren und zu festigen.

​

In meine therapeutische Arbeit beziehe ich auch Methoden der sogenannten dritten Welle der Verhaltenstherapie mit ein. Diese neueren Ansätze der Verhaltenstherapie enthalten achtsamkeitsbasierte Elemente und legen weniger den Fokus darauf Gedanken aktiv zu verändern. Es geht dabei vielmehr darum einen anderen Umgang mit ihnen zu entwickeln – also Gedanken, Gefühle und Impulse bewusst wahrzunehmen, zu akzeptieren und sich dennoch an den eigenen Werten und Zielen zu orientieren. 

 

Die Verhaltenstherapie versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe.

Mir ist es wichtig, dass Sie in der Therapie Strategien selber in die Hand bekommen, die Ihnen langfristig helfen.